
Normalerweise verfasse ich keine Kommentare über Politik und Gesellschaft, denn dies führt oft zu endlosen Diskussionen. Auf der anderen Seite muss man sich schon die Frage gefallen lassen, ob das nicht eine Art Selbstzensur ist.
Wir haben die Fähigkeit verlernt, fair zu diskutieren. Diskussionen führen heute zur Lagerbildung: die Guten auf der einen und die Schlechten auf der anderen Seite. Dabei will jede Seite, die der Guten sein. Diskutanten hören nicht mehr ihren Kontrahenten zu – vielmehr wartet man auf deren Antworten, um diese radikal abzuschmettern. Das geht oft mit aus dem Kontext gerissenen Thesen einher, die nicht mehr mit der eigentlichen Diskussion zu tun haben. Hauptsache man ist dagegen und kann seinen Gegenüberstehenden übertrumpfen.
Das wird durch die sozialen Medien verstärkt. Jeder kann seine Meinung äußern, was grundsätzlich richtig ist. Allerdings liest man oft Meinungen über Themen, von denen deren Autoren wenig oder gar keine Ahnung haben. Viele Leser teilen solche Meinungen, die durch die Algorithmen der Betreiber der sozialen Medien zu Blasenbildungen führt. Damit sieht man sich verstärkt in seiner Meinung, man bewegt sich innerhalb einer Meinungsglocke und alle anderen außerhalb derer sind im Unrecht; sie müssen bekämpft werden. Verschwörungstheorien, Lagerbildung und Feindesbilder sind geboren – jeder, der einer anderen Meinung vertritt, ist ein Lügner. Wenn man darüber hinaus schwierige Themen direkt anspricht, ist man Nazi.
Meinungsfreiheit und Diskussionskultur stelle ich mir anders vor.
Was bewegt mich, darüber zu schreiben? Die Antwort ist relativ einfach, wenn man das unvoreingenommen betrachtet: Die Spaltung der Gesellschaft und die damit einhergehenden Konsequenzen.
Eine Nachricht hat mich heute zum Schreiben dieses Artikels getriggert: Eine Gruppenvergewaltigung einer Siebzehnjährigen.
Seit Tagen beschäftigt mich die vom Bundeskanzler angestoßene Diskussion über das Stadtbild sowohl gedanklich als auch und vor allem emotionell. Abseits politischer Richtungen und Überzeugungen bestätigt seine Äußerung leider das, was ich persönlich und auch mein familiäres Umfeld und Bekanntenkreis seit Jahren zunehmend fühlen: Das sogenannte „Stadtbild“ ändert sich, seit Jahren, und zwar mindestens in zweierlei Hinsicht: Aussehen und Sicherheit.
Über das Aussehen lässt sich sicherlich bis zu einem gewissen Punkt streiten, denn das ist zum Teil Geschmackssache. Ich finde es eine Bereicherung, wenn das Einzelhandels- und Gastronomieangebot durch legal zugewanderte Mitbürger aufgewertet wird. Was ich aber in keiner Weise billige, ist Vermüllung und Verwahrlosung.
Was den Punkt Sicherheit angeht, habe ich eine eindeutige Meinung. Ich bin alt genug, um die heutige Lage mit der Sicherheit von früher zu vergleichen. Was ich mit Erschrecken feststelle: Es handelt sich nicht nur um ein Gefühl, sondern um eine gravierende Veränderung zum Schlechteren. Dieser Wandel müsste für jeden erkennbar sein, der einige Jahre auf dem Buckel hat und das Leben weder mit Scheuklappen noch durch eine rosarote Brille betrachtet hat.
Ich frage mich, warum sich so viele über dieses Thema echauffieren. Ich habe Ehefrau, eine Tochter und mehrere Enkelinnen. Wir erleben die Blicke und Äußerungen von in erster Linie ausländischen Gruppen – das ist erlebte Realität und das verändert das Stadtbild. Zur erlebten Realität gehört auch übergriffiges Verhalten bis hin zur sexuellen Belästigung dieser Gruppen im Bekanntenumfeld. Und das nimmt mit der Zeit weiter zu. Was ist falsch, darüber offen zu reden? Das ist ein Problem und darüber müssen wir alle als Gesellschaft reden.
Und bevor ich oder mein Umfeld in die rechte Schublade gesteckt und als Nazi abgestempelt werden – ich selbst bin in Südamerika geboren und aufgewachsen. Meine Frau ist Ausländerin und wir alle haben mit Politik wenig am Hut. Wir möchten nur ehrlich arbeiten und ohne Angst leben, um unseren Kindern und Kindeskindern eine gute Zukunft zu ermöglichen.
Kann es sein, dass einem Teil der Jugend einfach die Vergleichsmöglichkeit fehlt und er sich daher echauffiert? Wenn dem so ist, dann haben Eltern und Gesellschaft bei ihrer Erziehung versagt. Denn das Erkennen von Missständen gehört zu den Werten einer aufgeklärten und modernen Gesellschaft. Diese versagt jedoch an dieser Stelle, wie die Debatte der letzten Tage zeigt. Was ist aber mit den Älteren, die sich auch gegen diese Debatte stellen?
Und nun zu den großen Medienhäusern – besonders zu jenen, die sich selbst als unverzichtbare „Vierte Gewalt“ verstehen. Auch hier zeigt sich, dass sich manche nicht nur demonstrativ gegen diese Debatte stellen, sondern gezielt versuchen, Kritiker als rückwärtsgewandt oder gar gefährlich abzustempeln. Angesichts von Sendern, die über gebührenfinanzierte Milliardenetats, komfortable Personalapparate und den Anspruch auf objektive Berichterstattung verfügen, wirkt das nicht nur befremdlich, sondern – bei allem Respekt – beschämend.
Hinzu kommt: Wir alle finanzieren dieses System über verpflichtende Rundfunkbeiträge. Ausgerechnet ein durch Zwangsabgaben getragenes Mediensystem trägt damit zur gesellschaftlichen Spaltung bei und vergiftet sogar den offenen, fairen Diskurs, den es eigentlich fördern sollte. Wer über derart umfassende Mittel verfügt, sollte sich eine transparente, differenzierte und respektvolle Debatte leisten – nicht deren Verhinderung.
Zurück zu meinem Trigger: Die Gruppenvergewaltigung einer Siebzehnjährigen. Wenn man dabei die offiziellen Zahlen betrachtet, wird es einem schwindelig: mindestens zwei täglich. Aber der Reihe nach.
Als Erstes schauen wir uns die Gesamtzahl der Straftaten an. Im Jahr 2023 wurden in Deutschland insgesamt 2.246.767 Straftaten registriert. Davon entfielen 923.269 Fälle auf Tatverdächtige ohne deutsche Staatsangehörigkeit, was einem Anteil von etwa 41 % entspricht. Für das Jahr 2024 lagen die Gesamtzahlen bei 2.184.834 Straftaten, wobei der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger auf 41,8 % anstieg.
Nun schauen wir uns als Zweites die Sexualdelikte insgesamt. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 10.295 Tatverdächtige im Bereich der Sexualdelikte erfasst. Davon waren 6.461 Tatverdächtige deutscher Staatsangehörigkeit und 3.834 Tatverdächtige ohne deutsche Staatsangehörigkeit, was einem Anteil von etwa 37 % für nichtdeutsche Tatverdächtige entspricht. Für 2024 liegen derzeit keine vollständigen Zahlen vor.
Und zum Schluss die Gruppenvergewaltigungen. Im Jahr 2023 wurden 761 Fälle von Gruppenvergewaltigungen registriert. Die Anzahl der Tatverdächtigen in diesen Fällen belief sich auf 990 Personen, von denen 520 Tatverdächtige deutscher und 470 Tatverdächtige nichtdeutscher Staatsangehörigkeit waren. Dies entspricht einem Anteil von etwa 47,5 % nichtdeutscher Tatverdächtiger. Für 2024 liegen derzeit keine vollständigen Zahlen vor.
Quellenangaben:
- Bundeskriminalamt (BKA), „Polizeiliche Kriminalstatistik 2023: Tatverdächtige insgesamt nach Nationalität“ – abrufbar unter https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/PKS2023/pks2023_node.html

- Deutscher Bundestag, „Gruppenvergewaltigungen in den Jahren 2019 bis 2023“ – abrufbar unter https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-1007380

Es ist für mich unverständlich, dass diese Debatte derzeit auf einer vollkommen falschen Metaebene geführt wird, die Fakten und Realität ausblendet. Viele öffentliche Gestalten, die schon viele ihrer Felle haben davonschwimmen sehen, nutzen diese Gelegenheit unverschämt dafür, sich wieder ins Rampenlicht zu setzen. Das ist angesichts der vorliegenden Zahlen eine Schande.
Und die Politik reagiert darauf reflexartig mit gegenseitigen Schuldzuweisungen und selbsterfundenen Skandalen und Skandälchen. Was nicht sein darf, das darf nicht sein, und man fabriziert eine Debatte, die nicht nur die Politik spaltet, sondern die gesamte Gesellschaft. Die Politik hat die Chance vergeudet, viele ihrer ehemaligen Stammwähler zurückzuholen. Durch ihr unrühmliches und kindergartenhaftes Verhalten treibt sie ihre Wähler zu den politischen Rändern, um sich dann in Tagungen zu fragen, wie man diesen extremen Rändern entgegnen kann.
Viele Regeln und Vorgaben kommen von der EU oder von Deutschland. Berufe und Institutionen dürfen nur unter ganz bestimmten Bedingungen ausgeübt beziehungsweise gegründet und betrieben werden. Nicht jeder darf sich Arzt nennen, sondern man muss erst studieren und promovieren. Aber Politiker kann jeder werden, obwohl es um die Zukunft eines ganzen Landes geht. Wir haben eines der größten Parlamente weltweit und sind nicht einmal in der Lage, Probleme beim Namen zu nennen, geschweige denn, sie zu lösen.
Wenn man all das betrachtet, drängt sich eine zentrale Erkenntnis auf: Wir brauchen wieder eine vernünftige Diskussionskultur, die nicht von Angst oder ideologischen Lagerdenken bestimmt wird. Wir müssen lernen, wieder fair zuzuhören, andere Meinungen ernst zu nehmen und die Realität beim Namen zu nennen – auch wenn sie unbequem ist.
Es geht nicht darum, Schuldige zu suchen oder Menschen vorschnell in Schubladen zu stecken, sondern darum, Probleme offen zu benennen und gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Jeder sollte die Möglichkeit haben, seine Perspektive ohne Angst vor gesellschaftlicher Ächtung zu äußern. Selbstzensur darf nicht länger die Norm sein, wenn wir eine funktionierende Gesellschaft erhalten wollen.
Ich lade deshalb alle Leser ein, sich auf einen ehrlichen Dialog einzulassen: Fragen zu stellen, zuzuhören, Fakten zu prüfen und Argumente sachlich auszutauschen. Nur so entsteht die Grundlage für eine Gesellschaft, die Respekt, Vernunft und Verantwortung in den Mittelpunkt stellt – statt Polarisierung, Verdrängung und Angst.
Wir müssen den Mut haben, wieder offen zu reden, Missstände zu erkennen und Lösungen zu entwickeln, ohne dass jemand befürchten muss, wegen seiner Meinung ins Abseits gestellt zu werden. Denn eine Gesellschaft, die das nicht kann, gefährdet langfristig genau das, was wir alle schätzen: Freiheit, Sicherheit und Zusammenhalt.
René Ketterer
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